Reisebericht: Mit einer 125er durch Nord-Mallorca

In Spanien darf man auch mit dem normalen Autoführerschein Zweiräder mit 125ccm fahren. Während meines Urlaubs auf Mallorca habe ich mich entschieden, diese Möglichkeit zu nutzen und teile hier meine Erfahrungen.

Ich habe mir eine KTM Duke 125 ausgeliehen und bin damit einen Tag durch den Norden Mallorcas gefahren. Mit 15 PS reicht die Leistung für entspannte Landstraßenstrecken, man muss sich aber (vor allem bei Steigungen) auf viele Schaltvorgänge einstellen. Da ich im Alltag eine 125er fahre (mit der Führerscheinerweiterung B196), bin ich das allerdings schon gewöhnt.

Die Miete kostete etwa 70 € für einen Tag plus ca. 8 Euro für Benzin. Ausleihen, Tanken und Rückgabe ging ohne Probleme.

Die gefahrene Route

Die gefahrene Route

Das Höhenprofil der Tour

Das Höhenprofil der Tour

Pause lieber im Schatten

Pause lieber im Schatten

Route

Vor Tourbeginn habe ich mir nur eine grobe Strecke ausgedacht, bin diese dann aber ziemlich genau abgefahren. In der Abbildung oben sieht man die schlussendliche Strecke.

Die groben Punkte auf meiner Tour waren Cap de Formetor, Sa Calobra und Port de Soller. Mit diesen gesetzt, bin ich einfach drauflosgefahren. Das Straßennetz lässt einem dabei nicht zu viele Wahlmöglichkeiten und gibt die Route daher ziemlich genau vor.

Leider gab es kurz vorm Cap de Formetor Bauarbeiten und die letzten Meter waren gesperrt. Der Abstecher zum Cap war es trotzdem wert, da die Route durch ein schönes Wäldchen führte und man immer wieder eine gute Aussicht aufs Meer hatte.

Generell gab es überraschend viele kurvige Streckenabschnitte, die von sehr vielen Radlern und vereinzelten Motorradfahrern frequentiert wurden. Hier macht das Fahren natürlich besonders viel Spaß. Auch gab es unterwegs viele Serpentinenstrecken. Ich war versucht ein paar dieser Stellen doppelt zu fahren, habe mich dann aber doch dagegen entschieden und wollte lieber mehr Landschaft sehen.

Sa Calobra scheint ein beliebtes Touristenziel zu sein (viele Reisebusse, viele Menschen, Touriinfrastruktur). Mir persönlich war es etwas zu voll. Der Strand selbst ist ganz nett, aber durch die geringe Breite nur bedingt nutzbar. Für eine kurze Abkühlung im Wasser reicht es aus, für einen längeren Aufenthalt würde ich eine andere Stelle empfehlen.

Insgesamt bin ich 239 Kilometer gefahren. Das war von der Strecke und zeitlich sehr gut machbar.

Das Meer ist immer nah

Das Meer ist immer nah

Idyllische Waldstraßen

Idyllische Waldstraßen

Ein unerwarteter See

Ein unerwarteter See

Kleidung und Temperatur

Es hatte tagsüber 30 Grad und starken Sonnenschein. Da ich auf kurze Kleidung beim Fahren verzichten wollte, war ich in Pulli und Jeans unterwegs (nicht optimal, aber besser als mit kurzer Kleidung). Der Helm war in der Miete inkludiert. Während des Fahrens war die Temperatur erträglich, sobald man aber stand (vor allem in der Sonne) hat die Hitze zugeschlagen. Hier empfiehlt es sich stark, einen Rucksack mit ausreichend Wasser mitzunehmen und Pausen nur im Schatten zu halten.

Fazit der Tour

Zusammenfassend hat sich die Tour sehr gelohnt. Ich war überrascht, wie vielseitig die Landschaft Mallorcas (abseits der bekannten Strände) ist und kann jedem nur empfehlen, diese auch zu besuchen.